Alkoholabhängigkeit betrifft Millionen Menschen – oft schleichend, manchmal unbemerkt. Die körperliche, psychische und soziale Abhängigkeit kann das gesamte Leben aus dem Gleichgewicht bringen. Doch es gibt Hoffnung: Zahlreiche Hilfsangebote stehen bereit, um den Weg in ein suchtfreies Leben zu ebnen. Dieser Artikel zeigt, welche Unterstützung es gibt und wie der erste Schritt aus der Abhängigkeit gelingt.
Was ist Alkoholabhängigkeit?
Alkoholabhängigkeit ist eine anerkannte Krankheit. Sie äußert sich durch ein starkes Verlangen nach Alkohol, Kontrollverlust beim Trinken, Entzugserscheinungen und eine Toleranzentwicklung. Die Betroffenen trinken trotz gesundheitlicher, sozialer oder beruflicher Schäden weiter.
Typische Merkmale:
- Starkes oder zwanghaftes Verlangen nach Alkohol
- Verlust der Kontrolle über Menge und Häufigkeit
- Entzugserscheinungen (z. B. Zittern, Schwitzen, Angst)
- Vernachlässigung von Hobbys, Familie, Beruf
- Fortgesetzter Konsum trotz negativer Konsequenzen
Ursachen und Risikofaktoren
Alkoholabhängigkeit entsteht durch ein Zusammenspiel biologischer, psychischer und sozialer Faktoren:
- Genetische Veranlagung
- Stress, psychische Belastung, Traumata
- Depressionen oder Angststörungen
- Familiäres Trinkverhalten
- Verfügbarkeit und gesellschaftliche Akzeptanz von Alkohol
Erster Schritt: Einsicht und Motivation
Die Erkenntnis, dass man ein Alkoholproblem hat, ist ein wichtiger Schritt. Ohne eigene Motivation ist eine erfolgreiche Therapie kaum möglich. Angehörige können unterstützend wirken, aber die Entscheidung zur Veränderung muss vom Betroffenen selbst kommen.
Behandlungsmöglichkeiten
Behandlungsform | Inhalte | Wo erhältlich? |
---|---|---|
Entgiftung (körperlicher Entzug) | Überwachung, medikamentöse Unterstützung, Stabilisierung | Krankenhaus oder Fachklinik |
Entwöhnungstherapie | Psychotherapie, Gruppenarbeit, Rückfallprophylaxe | Stationär oder ambulant über Fachkliniken |
Ambulante Suchtberatung | Motivierende Gespräche, Begleitung, Krisenhilfe | Suchtberatungsstellen in Städten und Gemeinden |
Selbsthilfegruppen | Austausch, Erfahrung, gegenseitige Unterstützung | AA, Blaues Kreuz, Kreuzbund u. a. |
Hilfreiche Strategien im Alltag
- Alkoholfreie Zonen schaffen (zu Hause, im Freundeskreis)
- Vermeidung typischer Auslösesituationen
- Feste Tagesstruktur und neue Routinen
- Sport, Hobbys und soziale Aktivitäten als Ersatz
- Offener Umgang mit Rückfällen: kein Scheitern, sondern Teil des